Moin ist ein vor allem in Norddeutschland, im Süden Dänemarks (Nordschleswig / Süderjütland; dort üblicherweise mojn geschrieben, in Luxemburg (meist in der Form Moien, sporadisch bzw. veraltend in der Schweiz, in den nordöstlichen Niederlanden (in Gebieten, in denen auch Niederdeutsch gesprochen wird u. a. als moi, moin, amoin, mojen) und im Norden Polens unter den Kaschuben (geschrieben mòjn) verbreiteter Gruß, der zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet werden kann. Als Variante ist moins, moinz in den Räumen Bern und Chur hinzuzurechnen.
Beiderseits der deutsch-dänischen Grenze wird moin (bzw. mojn) heute in allen ansässigen Sprachen samt deren Varietäten und Dialekten verwendet. Mittlerweile hat der Gruß vom Norden ausgehend auch in vielen anderen Teilen Deutschlands Verbreitung gefunden. Es gibt allerdings regional unterschiedliche Konventionen zur Verwendung, was etwa die Tageszeit, den formellen Aspekt oder die Verdopplung („moin moin“) betrifft.
Die Existenz des Grußwortes Moin ist seit knapp 200 Jahren nachweisbar. Ein Auftreten des Grußes ist in der Vergangenheit nicht nur auf den norddeutschen Raum beschränkt gewesen, sondern trat unter anderem auch in der Schweiz und in Berlin auf. Unter Hinzurechnung von ähnlichen Grußformeln wie unter anderen Morn, Moi, Mui, deren Verwandtschaft mit Moin vermutet wird, aber nicht eindeutig belegt ist, kämen Gebiete in diversen europäischen Ländern hinzu. Das Grußwort hat seit den 1970er Jahren seine (Wieder-?)Ausbreitung in Norddeutschland begonnen (in einer Zeit, in der Belege des Bestehens auch aus Luxemburg, Westfalen, der Schweiz und aus dem Berliner Umland vorliegen). Inzwischen ist der Gruß nicht nur in Norddeutschland bekannt, sondern ist in Deutschland mittlerweile bis in den Süden verbreitet. Die Etymologie bleibt demgegenüber trotz vieler Abstammungserklärungsversuche letztlich im Dunkeln. Neben Friesisch und Plattdeutsch kommen auch andere Sprachen (z. B. Niederländisch), Mundarten (z. B. das Berlinerische) oder Soziolekte (z. B. die von Studenten, Soldaten, Seeleuten) als Wurzel in Betracht. Um 1900 gab es sechs voneinander getrennte Gebiete, in denen das Grußwort bekannt war: der Landesteil Schleswig in Schleswig-Holstein einschließlich des heutigen dänischen Teils, der Hamburger Raum, die relativ isoliert gelegene Insel Helgoland, das Gebiet zwischen Dollart und Weser (Ostfriesland, Ammerland, Bremen und andere), der Berliner Raum und die deutschsprachige Schweiz. Einschließlich Rigas waren es deren sogar sieben. Ein Vorkommen in weiteren Gebieten zu dieser Zeit ist anzunehmen.
Der Doppelgruß Moin Moin (auch Moinmoin) ist bereits 1828 in Berlin belegt. Heute wird der Doppelgruß vor allem in Norddeutschland, aber auch in angrenzenden Regionen wie in Teilen Westfrieslands und in Nordschleswig (z. T. in anderen Schreibweisen) als Gruß benutzt. In Norddeutschland und Nordschleswig wird in einigen Gegenden „Moin“ und „Moin, Moin“ analog dazu auch zur Verabschiedung und teilweise als Trinkspruch benutzt. Vielfach wird Moin Moin als Grußerwiderung auf den Gruß Moin angewendet. Im westlichen Teil Nordschleswigs (Dänemark) wird der Doppelgruß (unter anderem Mojn Mojn) fast ausschließlich als Abschiedsgruß verwendet.
Inzwischen wird umgangssprachlich, vor allem unter Jugendlichen in Norddeutschland, auch Moinsen verwendet. Die Herkunft ist unklar. Vermuten kann man hier einen ironischen Hinweis auf die zahlreichen, mit „-sen“ endenden Namen in Norddeutschland, z. B. Petersen, Hansen, Jensen usw.
Um das Wort „Moin“ im deutschen Sprachgebrauch zu erhalten, hat der private Bremer Radiosender Energy Bremen eine Wortpatenschaft beim „Verein deutsche Sprache“ für das Wort „Moin“ übernommen. Die Morgenshow des Senders wurde im August 2006 in „Moin!“ umbenannt. In Apenrade (Nordschleswig) ist der Privatsender Radio Mojn beheimatet, der überwiegend auf Dänisch sendet, aber auch deutschsprachige Programmteile ausstrahlt.
(Quelle: Wikipedia)