Helmut Debus, Songpoet aus Brake an der Wesermarsch, singt in der „Geheimsprache Plattdeutsch”, wie er es nennt. Er hat der Kunst und der Küste mit seinen Liedern einen Kosmos an poetischen Bildern und Figuren geschenkt. Seine Lieder sind Gedichte mit Melodien.
Für seine Kunst wurde er vielfach ausgezeichnet – mit dem Literaturpreis der Oldenburgischen Landschaft, dem Literaturpreis der Stadt Kappeln, dem Bad-Bevensen Preis, dem Niedersächsischen Künstlerstipendium und dem GEMA-Autorenpreis. Viele seiner Songs waren unter den Top Ten der „Liederbestenliste”.
Seit 45 Jahren steht er auf der Bühne, ist in halb Europa aufgetreten, hat mit Künstlern aus anderen Ländern zusammengespielt. In einem Alter, wo andere sich in den Ruhestand verabschieden, hat Helmut Debus noch einmal einen neuen Kurs abgesteckt. Dies ist sein 21stes Studioalbum.
Navigator, Steuermann und Produzent ist der Kanadier Martin Gallop. Gallop hat als Musiker und Produzent u.a. für Stephan Eicher, Udo Lindenberg, Annett Louisan, und Milow gearbeitet. Aufgenommen und gemischt wurde es vom Echo-Gewinner Jem ”Peter” Seifert, im Studio Nord (Bremen) und in den Black Sheep Studios (Neuss).
Neben Debus langjährigen musikalischen Wegbegleitern Michael Jungblut (E-Gitarre) und Iko Andrae (Bass), spielen auf Angst legg di slapen Steve O ́Connor (Orgel, E-Piano) und Tommy Baldu (Schlagzeug).
Was für eine Reise. Angst legg di slapen – eine Krone auf seinem Werk.
Helmut Debus sagt dazu: „Dies ist ohne Übertreibung mein bestes Album bisher – vielleicht sogar die Platte meines Lebens“.
Ein frischer neuer Sound, warme und raue Klänge. Debus ausdrucksstarke Stimme, im Klangbild ganz vorne, war noch nie so voller Hingabe und Leidenschaft, so intensiv und selbstbewusst. Melancholie ins Sonnenlicht gerückt, Tiefe, Trotz und Lebenslust. Angst legg di slapen verströmt etwas Stilles und Intensives, das große Gefühl von Ruhe. Die Songs fließen dahin wie ein langer ruhiger Fluss, getragen von Debus seelentiefem Gesang.
Von einer Schiffsreise über den Atlantik, von Hamburg nach New York, erzählt der Song „Maand över Manhattan“, von der Suche eines Namens auf den Tafeln der Dreitausend Toten vom 11. September 2001 – Debus‘ Freund Jeff Hardy. Bei einem Besuch, ein Jahr vorher, auf dem Deck vom Schippshus, an einem Sommerabend bei Wein und Mondschein auf der Weser, sagte er noch: „The life we have is very great.“ Jeffs Bruder, der New Yorker Singer-Songwriter Jack Hardy, hat Debus einen Song vererbt, den er selber nicht mehr aufnehmen konnte. Debus hat auf die Melodie einen dreisprachigen Text in italienisch, spanisch und niederdeutsch geschrieben, über die Blume der Wahrheit – „Fiore di Verità“. „Emilia, de Morgen wohnt / in ́ een lüttje Bloom / groot as de Maand“ – (Emilia, der Morgen wohnt in einer kleinen Blume, groß wie der Mond).
In „Steern up hoge See“ heißt es zum Schluss: „Tokunft is al morgen fröh“ – (Zukunft ist schon morgen früh). Zukunft, aber wohin? Dahin, „wo dat Woort Gesang is / wo dat Gahn to ́n Danz warrt / wo de Traanen een Geschenk sünd / un dat Gebeet vun een Hart“ – (wo das Wort Gesang ist / wo das Gehen zum Tanz wird / wo Tränen ein Geschenk sind / und das Gebet eines Herzens).
„Doon un Laten“ – tun und lassen, was uns heilt – Angst legg di slapen.
Debus kommt auf Einladung von „Kontrast Männermode“ zu diesem Matinee-Konzert nach Bremen.
Ort: Schauburg Bremen, Vor dem Steintor 114, 28203 Bremen.
Datum: Sonntag, 23. April 2023 um 12.00 Uhr.
Tickets (25,00 EUR) über www.bremerfilmkunsttheater.de oder bei „Kontrast Männermode, Fedelhören 98, 28203 Bremen, Tel. (0421) 339 81 44