Eine Augenweide: der historische Marktplatz.
Der Bremer Marktplatz liegt im Zentrum der Hansestadt und ist einer der ältesten öffentlichen Plätze. Auf der rund 3.500 qm großen Freifläche, in die fünf Straßen münden und an die sich zwei weitere Plätze anschließen, findet heutzutage kein Markt mehr statt. Ausnahmen: der Weihnachts- und der kleine Freimarkt.
Von Einheimischen wird der Marktplatz auch als „gute Stube“ der Stadt bezeichnet.
Der Marktplatz entstand 1404, als das Rathaus gebaut wurde. Zuvor befand sich der Markt mehr als 600 Jahre lang auf dem Gelände der heutigen Liebfrauenkirche. Noch im ersten Jahr stellte man auf dem Marktplatz die Roland-Statue auf. In den folgenden Jahren wurde eine 90 bis 100 Zentimeter hohe Steinmauer errichtet, die den Platz in einen inneren Bereich und einen äußeren Ring teilte. Der Markt wurde im inneren Bereich abgehalten, und es galt die Regelung, dass nur Händler teilnehmen durften, deren Wagen durch einen der sieben Durchlässe in der Umfriedung passten. Mit dieser Verfügung wollte der Rat der Stadt den Marktkunden mehr Platz zum Umhergehen zwischen den einzelnen Verkaufsständen bieten, da zuvor oftmals ein zu großes Gedränge geherrscht hatte.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Mauer durch einzelne Steinsäulen ersetzt, die einen Kreis bildeten. Der Marktplatz verlor zusehends seine herausragende wirtschaftliche Bedeutung als Handels- und Umschlagplatz, obwohl noch einige Jahrzehnte dort der Markt abgehalten wurde. Im Jahre 1863 wurden auf dem Platz Sandsteinplatten verlegt. Das Innere des Säulenkreises gestaltete man mit dunkleren Steinen so, dass sich ein zehnspeichiges Rad kontrastierte, dessen Zentrum ein mit rötlichem Stein gebildetes Hanseatenkreuz (Tatzenkreuz) darstellt. Das Kreuz mit einem Durchmesser von 4,8 Metern sollte an die Bedeutung der Hanseatischen Legion während der Epoche der Befreiungskriege erinnern. Der Pflasterbelag des Marktplatzes wurde 2002 erneuert.