Der Begriff „Schlachte“ leitet sich vom niederdeutschen Wort „slait“ (= „schlagen“) ab: Mittelalterliche Bremer Kaufleute kauften den langgezogenen Bereich an der Weser und schlugen schwere Holzstämme in den Grund, um so einen stabilen Anlegeplatz für ihre Handelsschiffe zu schaffen.
Seit dem 11. Jahrhundert war die Schlachte der Hafen von Bremen. Um 1244 wird von der Schlachte eine Brücke über die Weser zur linken Uferseite gebaut.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Schlachte als Hafen Bremens immer weiter ausgebaut und befestigt; bis ins sechzehnte Jahrhundert war sie der bremische Haupthafen.
Im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der Handelsschifferei im Großraum Bremen in die westlich der Altstadt neu angelegten Hafenanlagen und in das neugegründete Bremerhaven. Die Schlachte bot für die immer größer werdenden Transportschiffe nicht mehr ausreichend Platz und wurde größtenteils nur noch für die Binnenschifffahrt genutzt. Untersuchungen zeigten, dass sich an der Schlachte bereits im 18. und 19. Jahrhundert ein Zentrum der Gastronomie befunden haben muss. So muss es 1822 diverse Kaffee-, Bier- und Weinschenken in der Hälfte der Häuser gegeben haben.
Die Schlachte besteht aus zwei Hauptebenen: Die untere besteht aus den Anlegestellen für die Schiffe und einer gepflasterten unteren Promenade. Der Freiluftbetrieb der Gaststätten ist zum Schutz der Anwohner auf die Zeit bis 24 Uhr beschränkt. Nachdem die Gebäude entlang der Schlachte über Jahrzehnte überwiegend als Handelskontore und Lager- häuser genutzt wurden und das Straßenleben trotz der attraktiven Lage an der Weser entsprechend gering war, unterlag sie ab Ende des 20. Jahrhunderts einem umfassenden Umbauprozess. Nach einer ersten Umwidmung zu einer Fußgängerzone im Jahre 1985 wurden zwischen 1993 und 2000 im Rahmen des Expo-Projektes „Stadt am Fluss“ weite Teile baulich neu gestaltet.
Die untere Ebene der Schlachte einschließlich der flussabwärts und flussaufwärts in Verlängerung der Schlachte liegenden Wege im Ortsteil Altstadt wurde als moderne Promenade hergerichtet. Dort kann man nun über eine Strecke von zwei Kilometern auf gepflasterter Straße an der Weser entlang spazieren.
Der flussaufwärts gelegene Abschnitt von der Ecke Erste Schlachtpforte bis zur Bürgermeister-Smidt-Brücke wurde zu einer Promenade mit historischem Flair umgestaltet. In den ehedem größtenteils als Lagerhäuser genutzten Gebäuden wurden erdgeschossig Restaurants, Bars und Kneipen mit circa 2.000 Sitzplätzen unter freiem Himmel eingerichtet, darüber siedelten sich junge Betriebe wie Mediengestalter und Werbefirmen an. Die Anbindung an die Innenstadt wurde durch die Neugestaltung der Durchgänge zwischen Obernstraße, Martinistraße und Schlachte verbessert.
Modernisierte Anleger an der Weser bieten Platz für mehrere Schiffe, darunter auch Ausflugsboote und den Nachbau einer Hansekogge aus dem 14. Jahrhundert. Mit dem gegenüberliegenden Teerhof wurde die Schlachte durch eine neu errichtete Fußgängerbrücke verbunden.
In kurzer Zeit entwickelte sich die Schlachte zu einer Vergnügungsmeile, auf die ab 2004 auch der früher dem nahegelegenen Marktplatz vorbehaltene Weihnachtsmarkt ausgedehnt wurde. Dies wurde wiederum vielfach kritisiert; vor allem die am Marktplatz ansässigen Markttreibenden befürchteten einen Kundenschwund, was sich jedoch als unbegründet erwies.